Entstehung der Pfarrei Premberg

 

Premberg wurde seelsorglich viele Jahrhunderte von der Urpfarrei Wiefelsdorf aus betreut.

 

Die für damalige Verhältnisse große Entfernung der Filiale Premberg und die teilweise sehr schlechten Wege erschwerten die Seelsorge sehr. Dies  veranlasste 1877 den Pfarrer Georg Adam Sußbauer, dessen Schwestern in Stocka und Münchshofen und Naabeck lebten,  sein Vermögen von damals 8.400 Mark der Filialkirche (von Wiefelsdorf)  Premberg zur Gründung einer Expositur zu vermachen. Pfarrer Sußbauer verstarb 1878. Bis zur Gründung der Expositur

wuchs das Vermögen auf 12.400 M an.

 

 Ein ganzes Jahrzehnt verstrich jedoch und es tat sich nichts.

 

Als im Jahre 1885 wegen Mangel an Geistlichen die Hilfspriesterstelle der Pfarrei Wiefelsdorf nicht mehr besetzt werden konnte, kam es zu unhaltbaren Zuständen. Die Premberger waren der Auffassung, dass die geistliche Betreuung nicht mehr ausreichend sei.

Nach einem bereits im Jahre 1830 erfolglosen Antrag auf Abtrennung von der Pfarrei Wiefelsdorf, starteten einige Premberger einen weiteren Anlauf und forderten gleich einen eigenen Seelsorger. Das entsprechende Schreiben vom 05. Februar 1891 wurde unter Umgehung des Dienstweges an den „Allerdurchlauchtesten Prinzen und Regenten“ gesandt. Dieser mutige Appell an die Obrigkeit in München brachte den Stein ins Rollen. Von Seiten der Bistumsverwaltung signalisierte man nun Bereitschaft für die Expositurgründung.

 

Die kinderlose Gräfin Julie von Armannsperg , die bereits 1890 von den Ehegatten Buckenlei das an die Schule und an den Friedhof angrenzende Grundstück (Nr. 6) erworben hatte, ließ 1894 den Pfarrhof  bauen, während das bisherige Wohnhaus zu einem Ökonomiegebäude umgeändert wurde  (Abriss 1975 im Zuge des Straßenbaus). Für Bauarbeiten zahlte die Gräfin 15.000 M. Für die Expositurstiftung brachte sie nochmals  20.000,-- Mark auf.

 

Bereits am 09. Nov. 1895 kam Kooperator Michael Lohrer als Expositurverweser nach Premberg. Da jedoch noch keine landesherrliche Genehmigung (15.07.1896) der Stelle  vorlag, wurden die anfallenden Kosten vorübergehend von Gräfin von Armannsperg übernommen.

 

 Die Stiftungsurkunde für die Expositur wurde am 20.01.1897 in Regensburg unterzeichnet.

Kirchenrechtlich war Premberg nun ein eigenes Seelsorgegebiet mit einem eigenen Seelsorger (Expositus). Die letzte Entscheidung oblag jedoch dem Pfarrer der Mutterpfarrei Wiefelsdorf.

 

Erst nach der endgültigen Abtrennung des entsprechenden Territoriums von der Mutterpfarrei Wiefelsdorf erfolgte zum 01.01.1965 die Erhebung zur selbständigen Pfarrkuratie und am 08.12.2001 zur Pfarrei.

 

Seit 01.09.2001 bildet die Pfarrei St.-Martin Premberg eine Seelsorgeeinheit mit der Pfarrei Katzdorf.

 

Der Pfarrhof Premberg

Seit der Versetzung von Pfarrer Thomas Senft im Jahre 2001 nach Schwandorf stand der im Jahre 1894 erbaute Pfarrhof leer. Nachdem mit einer Wiederbesetzung der Pfarrstelle in Premberg nicht mehr zu rechnen ist und deshalb die Renovierung nach den Richtlinien der Diözese auch nicht bezuschusst wird, wurde vom Bischöflichen Baureferat zur Vermeidung weiterer unnötiger Kosten der Abriss empfohlen und Ende November 2013 auch durchgeführt.

An gleicher Stelle wurde ein Pfarr- und Jugendheim mit Pfarrverwaltung errichtet. Die Einweihung fand am 08.10.2017 durch Generalvikar Fuchs statt.